Augenpoesie (9) – Tread softly

“Tread softly because you tread on my dreams” Ahhh! Was für eine Schlusszeile eines grandiosen Gedichts, das Andrea dieses Mal bei der Eye Poetry für uns ausgesucht hat. Das Gedicht lautet He wishes for the Clothes of Heaven und stammt von William Butler Yeats, einem irischen Lyriker.

Wie so oft gefällt mir das Original viel besser als die Übersetzung, weshalb ich auch die englischen Zeilen für meine Stoffbuchseite verarbeitet habe. Und da diese Seite im Urlaub entstanden ist, hatte ich außer Stempelkissen und Garn auch nicht so viel an Werkzeug (und Möglichkeiten) dabei. Aber manchmal reicht das (lach).

Und so tummeln sich nun ganz viele Fußabdrücke auf meiner Seite und den unsichtbaren Träumen des lyrischen Ichs und werden mehrfach von der Bitte und den fast schon flehenden Worten der letzten Zeile überlagert.

Das Gedicht finde ich sehr schön, aber zugleich auch unendlich traurig. Ich bin sehr gespannt zu lesen und zu sehen, wie die anderen den Text angegegangen sind.

Frühere Eye Poetry-Beiträge von mir: 1+2 zu Carroll und Rilke / 3 zu Ringelnatz / 4 zu Murakami / 5 zu Neruda 6 zu Dickinson / 7 zu Jandl / 8 zu Fried

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frau nahtlust

14 Kommentare

  1. Das sieht ja toll aus!!! Kommt das nur mir so vor, oder hast du das erste softly mit dünnerem Garn gestickt? Das wirkt auf mich, als ob dieses Flehen immer vehementer wird! Richtig schön!
    Liebe Grüße Andrea

    • Richtig, liebe Andrea: Die ersten beiden Wörter sind mit ganz dünnem Garn gestickt, das zweite “softly” wird dicker und bei der ganzen SChlusszeile kommt dann das komplette “Flehen” hervor. Gut beobachtet 🙂 Danke dir.
      LG. Susanne

  2. Ganz oft ist es so, je weniger Material man zur Verfügung hat, desto beeindruckender ist das Ergebnis, so wie hier bei dir! Richtig toll!
    Lieben Gruß Ulrike

  3. Ich finde Deine kreative Interpretation des Gedichtes total spannend! Interessant, dass Du das Flehen ins Zentrum gestellt hast. Die Umsetzung ist Dir wieder genial gelungen!!
    Bitte, vergiss nicht, Deinen Beitrag noch bei mir zu verlinken!
    Lieben Dank, dass Du wieder deine Ideen eingebracht hast!
    Herzliche Grüße
    Andrea

  4. Super liebe Susanne,
    da hatten wir fast dieselbe Idee, du hast es gestickt.

    So spannend ist das alles, ich bin so begeistert und bin gespannt, was es von Andrea weiteres gibt.

    Lieben Gruß Eva

  5. Liebe Susanne,
    ich habe dich über Andrea gefunden und finde deine Idee richtig klasse und gut umgesetzt!
    “Kreativität entsteht aus Mangel”- mit wenig Möglichkeiten einen Weg finden, sehr gelungen!
    Liebe Grüße!
    Bianca

  6. Liebe Susanne
    deine Idee ist grossartig geworden! Die Umsetzung auf dem Stoff, die gestempelte Schuhsohle und die gestickten Worte ist so fantasievoll!
    Mit wenig kann es genauso wunderwoll werden!
    Lieben Gruss Elke

  7. Ich bewundere die Gestaltungs Möglichkeiten der verschiedenen Teilnehmer sehr. Kreatives schaffen ist eine wunderbare Begabung die mir leider fehlt.
    Die inspiration des Gedichtes auf dich hat einen ganz besonderen Reiz hervor gebracht.
    L G Pia

  8. Jetzt, wo ich meinen eigenen Beitrag abgeliefert, finde ich es noch spannender zu gucken, was sie anderen Teilnehmer geschaffen haben. Dein Projekt ist auch ein textiles und auch mit Stickerei, aber allein schon die Farben sind so ganz anders, auch die Wirkung. Es gefällt mir aber sehr gut. Dieses kräftige Rot,die eher matten Schuhabdrücke auf dem hellen Stoff. Sehr schön! Liebe Grüsse Maren

  9. Ich darf nun auch endlich gucken kommen…, weil ich nun auch fertig geworden bin. Es ist eine hinreißende Arbeit geworden, deine Stickerei und die Schritte auf dem schönen Stück Stoff! So ein Flehen… Und wieder wird mir bewusst, wie gut mein Stückchen Bauernleinen bei dir aufgehoben sein wird 😉 Herzliche Grüße Ghislana

  10. deine interpretation ist wirklich exzellent und spricht mich total an. das matte rot und das grau sind so passend für den teil des textes, den du ausgewählt hast. die unterschiedliche größe der schrift finde ich großartig. das lockert das ganze nicht nur auf, sondern weist auf die bedeutung der worte hin. wirklich sehr, sehr,sehr toll!!
    liebe grüße
    mano

  11. Ich bin sooo erstaunt, welche Ideen und Ergebnisse bei der Umsetzung des Gedichts von Yeats zustande kommen. Deine Interpretation gefällt mir ausnehmend gut – dieses “treat softly” ist so drängend, so intensiv – mit einfachen Mitteln gemacht und doch so aussagekräftig!
    Lieben Gruß, Ursula

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