Rückblick auf die Nadelwelt 2018

Vor genau einer Woche habe ich mich mit Sack und Pack aufgemacht gen Karlsruhe zur Nadelwelt. “Sack und Pack” lagen vor allem darin begründet, dass ich direkt im Anschluss in den Urlaub gefahren bin und meinen Koffer am Hauptbahnhof für den Tag eingeschlossen habe. Wer keinen anschließenden Urlaub plant, ist besser damit bedient, mit leerem Gepäck anzureisen…

Die Nadelwelt richtet sich vor allem an Textil-Liebende, wie ich finde. Selbstverständlich findet man auf der Messe auch den ein oder anderen Wollstand. Das Hauptaugenmerk liegt aber doch auf Nähen, Quilten und Sticken. Da es von Karlsruhe nicht weit nach Frankreich oder in die Schweiz ist, hört man statt der üblichen Mischung an deutschen Dialekten und sprachlichen Einfärbungen vor allem auch viel anderes an Sprachen. Das finde ich besonders reizvoll, denn es zeigt mal wieder, wie international und vor allem wie herrlich verbindend Textilarbeit ist. Was spielen Grenzen da für eine Rolle?! Wundervoll!

Mein Hauptaugenmerk lag in diesem Jahr auf den Ausstellungen statt auf den bloßen Verkaufsständen (was nicht heißt, dass ich nichts gekauft habe…hüstel), und an Ausstellungen gab es viele und viele sehr unterschiedliche.

Vor allem war ich natürlich auf Cas Holmes gespannt, deren Arbeiten ich unbedingt sehen und sie auch kurz sprechen wollte (die zwei Fotos oben sowie das unten sind ihr Werk). Denn, wie ihr ja wisst, werde ich Ende Juni bei ihr einen Workshop besuchen. Und was soll ich sagen? Sie war da, ihre Arbeiten waren da, und beide waren reizend! Jetzt freue ich mich noch mehr auf den Workshop als zuvor (falls das überhaupt möglich ist). Cas’ Arbeiten aus der Nähe zu betrachten, ist genial und für mich Faszination pur. Danach hätte ich schon fast wieder nach Hause fahren können, so erfüllt war ich von diesen Eindrücken.

Ein weiteres großes Highlight war die Entdeckung von Heidemarie Mönkemeyer. Ihre Arbeiten sind zart und zurückgenommen und entfalten gerade dadurch eine für mich sehr magische Wirkung und Anziehung. Leider habe ich vor lauter Reden mit ihr völlig vergessen zu fragen, ob ich ein oder zwei Fotos machen darf, aber schaut auf euch auf ihrer Webseite die textilen Bilder an, dann ahnt ihr vielleicht, was ich meine. Ganz, ganz fein! Für mich waren ihre Arbeiten vor allem auch ein Aufatmen neben den sonst meist sehr bunten und mir manchmal überladenen Arbeiten so manch anderer Ausstellerinnen. Vielleicht war ich auch deshalb so gefangen.

Sehr beeindruckt hat mich natürlich auch die Präzision von Ted Storm (beide Fotos oben und das unten stellen ihr Werk dar). Ich meine: Oh! My! God! Da bekommt Handarbeit eine ganz neue Bedeutung. Wahnsinn! Wer detailverliebt ist, dem sei ein Workshop bei ihr angeraten. Eine Frau im Bus auf dem Heimweg berichtete davon und meinte, dass Ted sehr streng sei und keine Ungenauigkeiten zulassen würde. Also bitte. Nichts für mich, aber ihre ausgestellten Arbeiten waren gerade deswegen pure Bewunderung (und Unerreichbarkeit) für mich.

Natürlich könnte ich jetzt noch einige Arbeiten und Frauen mehr herausstellen, und es gab wirklich viele gute Arbeiten und tolle Ideen, wie Stoff verarbeitet war. Da wurden echte Glasstücke aufgeklebt, die schöne Reflektionen hervorgerufen haben, da wurden halbe Acrylkugeln eingearbeitet, Tiergesichter höchst eindrucksvoll maschinengestickt und und und… Es war wirklich in Summe sehr gelungen und sehr viel. Ich habe mir den Besuch der Ausstellung dann auch zweigeteilt und direkt am Anfang einen Teil besucht und am Ende. Dazwischen durfte mich der Trubel in der Halle und an den Verkaufsständen erden.

Schön war, dass ich neben Cas andere Menschen neu oder wieder getroffen habe. So habe ich zum Beispiel kurz mit Sophie vom Quilt Star geplaudert, Sabine vom Jeromin-Shop in Mannheim gesprochen und auch endlich mal Dorthe von lalala Patchwork getroffen. Das waren so feine Begegnungen und Wiedersehen und gerne hätte ich noch mehr Zeit mit solchen Gesprächen verbracht. Allein…. ein Tag für Ausstellung, Verkaufsstände und Begegnungen ist einfach zu wenig.

Und natürlich habe ich eingekauft. So musste unbedingt ein toller Organdy-Stoff in mein Körbchen wandern (im Foto oben links), der sich perfekt zum Besticken eignet. Der Stoff ist kräftiger als Organza und vor allem auch nicht so künstlich wie viele Organza-Stoffe, lässt aber Typo beispielsweise immer noch gut durchscheinen. Scheint mir für meine Papier-Stoff-Typo-Handstick-Ideen perfekt zu sein. Schauen wir mal… Dann habe ich mich mit einzelnen Derwent Inktense-Stiften in Farben meiner Wahl ausgestattet (ich sage nur: Reiseausstattung). Meist bekommt man diese ja nur im Pack zu kaufen, hier gab es aber einen Stand, der sie einzeln hatte (Foto Mitte). Und dort habe ich auch Paintstiks kennen gelernt (Foto rechts). Ich weiß, ich weiß. Ich bin vermutlich die letzte, die diese Ölstifte noch nicht kannte, aber so ist es nun mal. Nun besitze ich drei kleine und weitere sind bestellt (ich musste ja im Hinterkopf behalten, dass mein Koffer für den Urlaub bereits gut gefüllt war… ).

Mein Fazit nach diesem langen Bericht für alle, die bis hierhin durchgehalten haben: Ein Besuch der Nadelwelt ist sehr lohnenswert und wird nächstes Jahr nach Möglichkeit wieder eingeplant. Dann vielleicht mit zwei Tagen Messebesuch und ohne anschließenden Urlaub, denn das war Kontrastprogramm pur.

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frau nahtlust

7 Kommentare

  1. Oh daa hört sich wirklich nach einem spannenden Tag nach deinem Geschmack an. Ich kenne die Stifte übrigens noch nicht. Du bist also längst nicht die letzte 🙂 viel Spaß damit. Ich bin gespannt, was du berichtest. Viele liebe Grüße maika

  2. Ich habe noch nie etwas von dieser Messe gehört – aber Du hast mich sehr neugierig gemacht – die Kombi aus Ausstellung und Verkauf finde ich toll – und sicher sehr inspirierend!
    Falls es Dich beruhigt: Auch ich kenne keine Paintsticks! Und bin nun neugierig, was man damit machen kann.
    Liebe Grüße und schöne Urlaub!
    S.

  3. Ha, ich dachte mir schon, dass du auch dort bist. Mein Tag sah allerdings ganz anders aus: bis 13 Uhr hatte ich einen Workshop (kurzer Bericht folgt) und im Anschluss bin ich im Sauseschritt durch die mittlerweile recht leer gewordenen Gänge gerast, habe dabei einen meiner Einkäufe irgendwo verloren (jammer) und die Ausstellung auch nur mit 1 Auge gesehen. Cas war schon beim Einräumen, aber trotzdem war es ein schöner Tag.

    Liebe Grüße und noch einen schönen Urlaub (oder ist der schon wieder vorbei?)

    ela

  4. Ach, nächstes Jahr plane ich das auch unbedingt ein.
    Danke, dass du deine Eindrücke teilst und Cas… ich werde langsam ein großer Fan.
    Liebe Grüße
    Michaela

  5. Oh ja, die Ausstellung!!! Außer Cas hatten es mir ganz besonders auch Isabelle Wiessler und Jana Sterbova angetan!!!! Einfach nur zum Niederknien:)
    Liebe Grüße
    Moni

  6. Hallo!
    Von der Messe habe ich schon viel gehört. Aber ich wohne zu weit weg um dort hin zu fahren. Darum freut es mich um so mehr Fotos und Berichte zu sehen und lesen wie es dort war. Tolle Intressante Werke. Vielen Dank für deinen Bericht.
    Schöne Grüße von Sabine

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