Papierliebe am Montag: Papiertransfer

Heute gibt es die Heimatliebe mit Kühen und zwar erneut “mitohne” Papier. Denn die Schritt-für-Schritt-Anleitung des Papiertransfers auf Stoff reiche ich nach meinem ersten Heimat-Blogpost nun nach.

Bevor ich in die Erklärung der Transfermethode einsteige, noch ein Wort zu Kühen und Heimat: Meine beste Grundschulfreundin kommt von einem Bauernhof und meist haben wir bei ihr statt bei mir gespielt. Klar! Auf einem Bauernhof gibt es ja auch immer viel zu entdecken und zu machen! Wir haben die Eier der Hühner eingesammelt, den Kätzchen Milch gegeben, die Schweine gefüttert – und eben geholfen, die Kühe abends vom Feld in den Stall zu treiben. Das war immer ein Erlebnis: so als kleines Mädchen mit diesen großen, gutmütigen Tieren. Zumal es meist das letzte war, das ich tun durfte, bevor ich nach Hause musste. Ein Tagesabschluss sozusagen. Einmal habe ich sogar dabei geholfen, ein Kalb auf die Welt zu bringen. Kühe sind also ganz klar Heimat für mich!

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Nun zur Transfermethode: Ihr benötigt (Foto oben links) ein gespiegeltes Bild, Acryl-Medium, Stoff und einen Pinsel. Beim Bild ist wirklich wichtig, dass es gespiegelt ist, selbst wenn ihr keine Schrift verwendet. Ausnahmen: grafische Muster oder natürlich ein absolut symmetrisches Bild. Freie Bilder gibt es einige im Netz, ich suche zum Beispiel gerne auf The Graphics Fairy. Bei selbstausgedruckten Bildern ist Laserstrahl Voraussetzung; und bei Transfers aus Büchern oder Magazinen würde ich vorher einen Probedruck machen. Das Acryl-Medium gibt es in Matt oder Glanz. Ich bevorzuge matt, aber für den Transfer gehen beide. Als Stoff solltet ihr einen nicht zu groben Stoff nehmen. Bislang habe ich diese Technik immer auf unifarbenen Baumwoll- und Leinenstoffen gemacht, aber ein kleines Muster im Hintergrund ergibt bestimmt auch einen interessanten Effekt.

Schneidet euch das Bild so zurecht, wie ihr es auf eurem Stoff haben mögt (Foto oben rechts). Alles überflüssige an Papier kommt weg. Wer bereits ein bestimmtes Nähprojekt vor Augen hat, schneidet sich den Stoff vor dem Transfer zu – das hilft bei der Positionierung des Bildes. Legt euer Bild für den nächsten Schritt auf eine Papierunterlage, nicht auf den Stoff. Streicht nun das Bild mit der Bildoberseite mit dem Acryl-Medium ein. Es sollte alles gut, aber dennoch dünn bedeckt sein (Foto unten links). Das “getränkte” Bild legt ihr nun mit der Bildseite nach unten auf euren Stoff und drückt es sehr fest (Foto unten rechts).

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Nun kommt das Wichtigste: gut trocknen lassen! Am besten lass ihr euren Stoff über Nacht ruhen und das Acryl-Medium wirklich austrocknen. Dann legt ihr euren Stoff mit Papier in lauwarmes Wasser (Foto oben links). Rubbelt sanft mit euren Fingern die obere Papierschicht ab (Foto oben rechts). Das geht abhängig vom Papier mal besser und mal schlechter. Wichtig ist, dass ihr ausreichend rubbelt, aber nicht zu viel Druck ausübt. Nach und nach könnt ihr nun das Bild “befreien” (Fotos unten links und rechts). Den Stoff trocknen lassen und sehr gut bügeln. Fertig!

Noch zu beachten: 1. Ihr solltet diese Methode nicht verwenden, wenn ihr das Stoffstück nochmals waschen wollt. Also für einen Transfer auf T-Shirts oder ähnlichem eignet sie sich nicht. 2. Wenn ihr ein Motiv habt, das ihr in zwei Teile schneiden könnt – wie bei meiner Kuh mit Schrift im Foto unten – solltet ihr dies tun, denn alles, was ihr auf eurem Papier mit Acryl-Medium einstreicht, seht ihr auf dem Stoff wieder. Also besser das Motiv gut ausschneiden und die Schrift auch mal als eigenes Stückchen abgesetzt auftragen. Unten seht ihr übrigens auch, dass ich mitunter heftiger gerubbelt habe. Stört mich jetzt gar nicht, aber kann je nach Projekt ärgerlich sein.

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So. Ich hoffe, das hilft und inspiriert euch. Fertig sind meine Täschchen leider nicht geworden; die reiche ich dann bald nach.

Nächste Woche geht es mit dem Monatsthema “Märchen” bei der Papierliebe weiter!

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frau nahtlust

12 Kommentare

  1. Das Kuhmotiv ist sehr hübsch. Das an ein paar Stellen das Motiv unvollständig ist macht wirklich gar nichts. Danke für die Anleitung. Diese Technik habe ich schon länger auf meiner Liste.
    LG Jennifer

  2. Das sieht ja super aus. Bestimmt bekommt deine Freundin so ein hübsches Täschchen von dir geschickt. Da wird sie sich sicherlich freuen. Wenn ich an meine Kindheit und Heimat zurückdenke, erinnere ich mich an endlose Stunden im Weinberg. Da hatten wir zwar nur Weinbergsschnecken, Spinnen, Echsen und komische an Mrienkäfer erinnernde rote Tiere beobachten können, aber Spaß hatten wir dort auch ;-). Gerade jetzt in der Herbstzeit, waren wir jeden Tag zur Ernte und wenn meine Eltern mit der Lese fertig waren, konnte ich bei Nachbarn und Freunden mein Taschengeld etwas aufbessern. Ach, es war schon schön, wenn auch sehr anstrengend in den Steillagen. Sonnige Grüße schickt dir Karin

  3. Wie schön auf so eine feine Kindheit zurückblicken zu können, liebe Susanne! Einfach schön! Genau wie die Dein Kuh-Transfer ;)) Es sieht total hübsch aus und endlich weiß ich auch wie dieser Papiertransfer geht.. vielen Dank!! Liebe Grüße und einen schönen Start in die Woche, Nicole

  4. Eine wundervolle Kindheitsgeschichte die nach ländlicher Romantik klingt. Deine Motive sind toll und machen sich gut auf dem Stoff. Schade, dass sie nicht waschbar sind.

    LG Mareike

  5. Uih, sieht das großartig aus! Wusste gar nicht, dass so was geht. Das inspiriert mich auf jeden Fall!! Vielen Dank für’s Teilen!
    Liebe Grüße, Sabrina

  6. das gefällt mir sehr! das motiv ist nicht nur erinnerungsträchtig, sondern auch wunderschön! ich habe in der kindheir immer bei meiner freundin bratkartoffeln gegessen. die waren besonders lecker ;-)!!
    liebe grüße, mano

  7. Transfermethoden sind immer spannend! Das werde ich ausprobieren. Ich habe hier Gel-medium seidenmatt, das könnte klappen, oder? Deine Kuhmotive sind sehr schön geworden.Ich nehme an es werden Taschen?
    Viele Grüße Karen

    • Hallo Karen, ja, das seidenmatt-Medium passt bestimmt. Probiere es mal aus! Genau, das Ziel waren nochmals kleine Kosmetiktäschchen. Nunja. Irgendwann werden sie werden… 🙂 LG. Susanne

  8. Hast du auch mal Lavendeldruck probiert? Denn da muss man nix rubbeln und es funktioniert trotzdem. Das Lavendelöl habe ich als Duftöl schon zu Hause. Man druckt das Motiv auch spiegelverkehrt aus einem Laserdrucker, schneidet es aus und legt es mit dem Motiv nach unten auf den Stoff. Mit Klebeband fixieren, damit es nicht verrutscht. Nun mit einem feinen Pinsel das Lavendelöl (auf die Rückseite des Papiers) auftragen. Mit einer Holzkelle über den Stoff und das Papier streichen. Fest und mit viel Druck. Dann das Papier wegnehmen, bügeln. Fertig.
    Lieber Gruss
    Milena

    • Danke dir, Milena, für die Kurzanleitung. Lavendeldruck habe ich schon gehört, aber noch nicht probiert. Klingt aber unkompliziert – danke! LG. susanne

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