Stoffspielereien: Risse & Schlitze

Willkommen zu den Stoffspielereien, die ich heute bei mir ausrichten darf und für die ich mich für Risse & Schlitze entschieden habe. Ein tolles und spannendes Thema – und definitiv eines, bei dem so manches an die Oberfläche kommen mag (grins).

In meinem Inspirations-Blogpost vor ein paar Wochen habe ich bereits ein paar Anregungen genannt, und ich selbst habe mich für eine weitere Ladung Mehlpampe entschieden sowie für die Nachahmung des Sidewalk Cracks of the Month von Carla Sonheim. Doch dazu nachher mehr.

Lass uns zunächst einen Blick auf all diejenigen Bloggerinnen werfen, die heute mit ihren Werkeleien und Spielereien mit am Start sind:

  • Ute hat Spinnweben eingefangen und wunderbar zart und fragil umgesetzt.
  • Bei Tyche gibt es wunderbar Wissenswertes über Mode und die Verwendung von Schlitzen zu lesen und schließlich ein feines Beret zu bewundern, das auch Heinrich VII gut zu Gesicht gestanden hätte.
  • Gabi denkt über das Ungewollte und Gewollte von Rissen und Schlitzen nach und wartet auf mit wunderbaren Einblicken.
  • Christiane hat sich auch mit Mehl und Wasser beschäftigt und wunderbare Risseffekte erzeugt. Sie hat Procion-Farbe verwendet – genial.
  • Kerstin hat einen wirkungsvollen “Puschel”Effekt mit faux chenille als Log-Cabin-Muster erzeugt.
  • Elvira lernt Pokemon kennen und schafft herrliche Ein- und Durchblicke beim Rock für ihre Enkeltochter.
  • Auch Silvia stöbert in der Mode von früher und lässt sich zusätzlich durch die Natur inspirieren. Die Schlitze blühen bei ihr förmlich auf!
  • Clara bildet Risse auf Stoff mittels Stickerei nach – bezaubernd!
  • Auch bei Ute überzeugt mich die wunderbare Optik und (gewiss auch) Haptik bei der Chenille-Technik. So dürfen Schlitze zur Geltung kommen!

So viele mega Ideen. Ich freue mich schon, wenn ich davon die ein oder andere Anregung für das eigene weitere Tun verwenden kann!

Bei mir gab es wie gesagt “Mehlpampe” als Reservierungsmöglichkeit für Stoff, um dann mit Stofffarbe herrlichste Risse nachzubilden. Meine Mehlpampe (wirklich nur Wasser & Mehl) war etwas sehr dünn geraten. Da muss ich beim nächsten Mal auf eine dicklichere Konsistenz achten (Motto: eher Waffeltag als Pfannkuchenteig). Denn zum einen hat es ewig gedauert, bis alles trocken war. Und zum anderen war der getrocknete “Mehlstoff” danach lange nicht so brüchig, wie ich das von anderen Malen her kannte. Ergo: Weniger Wasser und Feuchte, mehr Mehl und Brüchiges.

Ich hatte tiefes Schwarz als Dekaprint-Farbe genommen. Das war ein cooler Effekt. Doch statt zuerst die Farbe noch mit Hitze (Bügeleisen) zu fixieren, habe ich den Stoff direkt in die Waschmaschine gepackt. Die Folge: Die Risse sind eher grau geworden statt schwarz. Das finde ich zwar auch reißvoll, doch für den perfekten Kontrast wäre das zuvorige Fixieren definitiv wichtig gewesen.

Solche Stoffe finde ich als Mixstoffe für weitere Arbeiten sehr gut. Vielleicht wäre das auch mal was als Hintergrund für einen Imagetransfer oder um darauf zu sticken. Jedenfalls kam ich da nicht weiter. Ungenutzte Rissoptik also.

Mein Favorit in diesem Monat ist jedoch das Spiel mit dem Sidewalk Crack von Carla Sonheim. Carla veröffentlicht unregelmäßiig Fotos von Rissen und Spalten im Asphalt. Diese sollen anregen, Fantasiewesen zu malen und so dem eigenen kreativen Tun frei zu begegnen. Super!

Auf Stoff funktioniert das ebenso prächtig wie auf Papier. Dazu habe ich mir ein paar der Sidewalk Cracks auf A4 ausgedruckt und mit wasserlösslichem Stift auf Stoff übertragen. Am einfachsten geht das mit einer guten Lichtquelle von unten – entweder ein iPad oder wie bei mir eine Leuchtplatte.

Nach dem Transfer aller Linien habe ich diese Risse mit der Nähmaschine nachgenähmalt. Auf diese Weise hatte ich das Foto auf den Stoff übertragen. Bei dem einen Sidewalk Crack habe ich sofort die Monster-Ameise im Bild gesehen. Deshalb hatte ich mich entschlossen, unter dem normal weißen Stoff beim Nähmalen bereits einen zuvor anderweitig bemalten Stoff drunterzulegen. Das Nähmalen heftet beide gut zusammen.

Anschließend konnte ich die einzelnen Bereiche der Monster-Ameise freilegen, indem ich den Stoff oben weggeschnitten habe. Um die Konturen noch besser sichtbar zu machen, habe ich das Monsterwesen noch mit der Hand umstickt. So wandert es jetzt über das A4-Format, und ich finde, es hat was.

Das zweite Transfer ist noch nicht fertig, der Vorgang war jedoch derselbe. Hier bin ich immerhin so weit gekommen, dass ich das Foto auf Stoff übertragen und die Bereiche nachgenähmalt habe. Jetzt wartet das Fabelwesen auf seinen Auftritt. Dieses Mal habe ich jedoch keinen anderen Stoff daruntergelegt, sondern ich mag auf den Sidewalk-Crack-Stoff sticken, applizieren, malen. Das steht jedoch noch aus.

Ich freue mich auf alle Beiträge. Danke an alle fürs Mitmachen!

Die Stoffspielereien

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Bist du nächstes Mal auch dabei?

Die nächsten Termine:

31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

frau nahtlust

13 Kommentare

  1. Liebe Susanne. Was für eine coole Technik stellst du uns denn da wieder vor? Mit Mehlpampe habe ich auch schon gefärbt, aber es noch nicht so weiterverfolgt. Du hast da wunderschöne Effekte erhalten, die wirklich gut als Hintergrund weiterverarbeitet werden können. Aber wie du dann weiter vorgehst finde ich beeindruckend. Das Freilegen der Monsterameise erinnert mich ein bisschen an die Molatechnik. Das eröffnet wieder neue Möglichkeiten. Es rattert schon in mrinem Kopf. Danke für’s Zeigen und das tolle Thema.

  2. Das ist ja toll, wie sich da die Ameise aus den Asphaltrissen herausschält. Ist ja ein bisschen wie Wolken kucken, je länger man schaut, desto mehr sieht man. Links oben, da ist doch eindeutig ein Pferdekopf… 😉
    Dein Pinterest-Board war wirklich ein Augenöffner für mich, zu sehr war im Kopf in Rissen in Jeans und dergleichen gefangen. Vielen Dank! Über Breakdown Printing (was leider nicht funktioniert hat) bin ich letztlich auch bei der Mehlpampe gelandet. Dass du diese Technik schon mal ausprobiert hast, hatte ich dabei glatt überlesen. Das Herumexperimentieren hat Spaß gemacht, vielen Dank für das Thema!
    Liebe Grüße Christiane
    Hier ist mein Beitrag: https://schnittfuerschnitt.de/2021/09/stoffspielereien-risse-und-schlitze/

  3. Liebe Susanne, deine cracks sind fabelhaft. Sie durchzunähen ist echt schlau. Ich bin gespannt, welche Bilder dir da noch in die risse fallen.
    Dieses Mal habe ich auch etwas experimentiert, nach langer Spielereienpause. du findest meinen Schlitzrock hier https://zwisch-en-durch.blogspot.com/2021/09/stoffspielereien-risse-und-schlitze.html
    Ein bisschen bin ich damit schon im Oktoberthema mit Kreisen, aber das macht ja nichts.
    Liebe Grüße und bis bald wieder, Elvira

  4. Liebe Susanne,

    Deine vorgestellten Experimente finde ich sehr beeindruckend, was man mit Mehlpampe schon bewerkstelligen kann !
    Die Monsterameise, die Risse im Aphalt – überall locken neue Ideen uns Kreative!
    Herzlichen Dank für die Anregungen, das Zeigen und Deine Mühe heute als Gastgeberin.
    Tyche

  5. Den Aufhänger – Risse im Asphalt – finde ich super! Und in diesem Labyrinth der Linien Figuren aufzuspüren, noch besser. Danke auch für die Erinnerung an die Färbetechnik mit der “Mehlpampe” das wollte ich schon länger mal ausprobieren.
    Ich bin heute leider wieder nicht dabei. Irgendwie gehen die Stoffspielereien im Moment nicht richtig an mich, was aber nicht an den gewählten Themen liegt. Ich hoffe, dass ich demnächst wieder einen Zugang finde.
    LG, Siebensachen

  6. Spannend ist Dein Experiment mit Mehl. Für weitere Experimente darüber ist grau sicher besser als viel Kontrast. An Mehl in Zusammenhang mit Stoff denke ich immer mal als Kleber nach (Alternative zu Sprühkleber).
    Deine Ameise gefällt mir. Vielleicht hätte ich für den beschriebenen weiten Weg dorthin keine Geduld. Aber toll ist es geworden.
    Danke für das schöne Thema. Gerne bin ich dabei mit einer Chenille-Version aus Jeansstoffresten.
    LG Ute

  7. Das feine Thema ist herrlich offen in der Interpretation.Und Dinge entdecken in Zufallsformen macht Spaß , habe ich oft mit Kindern gemacht. Diese Mehlrisse ergeben wunderbare Untergründe, das sehe ich auch so und freue mich ihnen hier immer mal wieder zu begegnen.Schöne Ergebnisse.
    Viele Grüße, Karen

  8. Liebe Susanne,
    nachdem ich jetzt endlich Zeit hatte, deinen Beitrag ganz zu lesen, kann ich sagen, dass ich kaum abwarten kann, die Mehlpampentechnik endlich einmal auszuprobieren. Aber auch deine Ameise ist sehr inspirierend! Das würde sich auf gut auf einem T-Shirt machen. Und schon häufen sich wieder die Ideen – das ist das Tolle an den Stoffspielereien…
    Vielen Dank für das schöne Thema!

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