Ja, da wundert ihr euch, gell?! Gibt es heute wohl ein Kuchenrezept von frau nahtlust für den MittwochsMix im März? Passen würde es ja mit dem anstehenden Osterfest. Aber nein. Ich bleibe beim “Altbewährten”, der stofflichen und papierenen Kreativität, und überlasse die coolen Rezepte anderen. Und doch: Die Überschrift passt.
Eigelbähnliche Kreise habe ich neulich nämlich auf meinen Stoff gestempelt. Mit so einem kreisrunden Tupfer einfach in die ausgerollte Farbe und dann auf Stoff, und schon hinterlässt das keine besonders regelmäßigen Punkte, sondern eben dotterähnliche Gebilde. Gefällt mir!
Und weil mich die Punkte an Eigelbe erinnert haben, war das Mehl nicht weit….(oder so). Also habe ich nach längerer Zeit mal wieder eine Reservierungstechnik mit Mehl gemacht. Das ergibt wunderbare Rissspuren. Doch von vorne – für die, die das nicht kennen. Die anderen scrollen einfach schneller weiter im Beitrag.
Ihr braucht dafür Mehl und Wasser, das ihr zu einer pfannkuchenähnliche Konsistenz verrührt. Dieses streicht ihr mit einem Spachtel gleichmäßig auf den Stoff (bei mir war das wieder ein Stück ausrangiertes Bettlaken). Das muss gar keine zu dicke Schicht sein. Diese lasst ihr trocknen – oder “gestaltet” sie direkt noch im feuchten Zustand, indem ihr Dinge hineinkratzt oder schreibt und die Schicht dann trocknen lasst. Wichtig ist, dass alles gut durchgetrocknet ist.
Nach dem Trocknen habt ihr nahezu eine “Platte” vorliegen. Die knüllt ihr dann mehrmals in den Händen über einem Abfalleimer oder Spülbecken, so dass diese obere Mehlwasserschicht bricht. Das ergibt feine Risse. Wenn mal ein Stück der Mehlschicht komplett wegbricht, ist das nicht schlimm.
Jetzt streicht ihr Farbe (bei mir Stofffarbe) komplett auf eure Mehlschicht. Ganz dünn, das musst nicht viel sein. Achtet nur darauf, dass ihr die Farbe gut einreibt, also mit etwas Druck. Dadurch geht sie in diese kleinsten Risse oder bei etwa Schrift in die ausgelassenen Stellen.
Lasst das einige Minuten einwirken und wascht es dann aus. Dazu verwende ich möglichst warmes und viel Wasser. Wenn ihr also so umweltverträgliche Farben wie möglich nehmen könnt, ist das wunderbar.
Und nach dem Trocknen habt ihr wunderbarste Risse und herrlichste Spuren, die ihr sonst nicht auf Stoff bekommen würdet. Zugegeben: Mit Gelb ist der Effekt etwas gemindert, da die Farbe auf Weiß einfach sehr hell ist. Ich hatte bei einem Stoff noch die Reste eines Mandarintons genommen. Da könnt ihr die Wirkung besser sehen. Richtig genial ist das mit dunklen Tönen wie Schwarz, Braun oder Blau.
Gemeinsam mit dem Stoff aus der vergangenen Woche (unten ganz rechts; da habe ich dann nochmals mit Neongelb draufgedruckt) habe ich eine kleine Stoffkollektion beisammen an gelben Energiestöffchen. Mal schauen, wo diese noch zum Einsatz kommen!
Erstmal gehe ich jetzt bei Michaela und den anderen nach und nach schauen, was dort an Gelb & Energie entstanden ist. Nächste Woche verraten wir euch das neue April-Thema und wen ihr im Interview sehen dürft…
Verlinkung: MittwochsMix im März
WOW – genau die richtige Technik für mich: Mehlpampe – einfach aber sehr effektiv! Muß ich ausprobieren!!!
liche Grüße
Sabine
upps, da hat man mir das gelbe Herz vor liche geklaut;)
Wow, das ist ja toll. Davon hättest du gestern ruhig schon erzählen können. Diese Technik kannte ich noch gar nicht und sie ist so einfach, wie wunderbar. Irgendwie erinnern mich die Muster gerade an Insektenflügel, wie kommt das nur?
Tolles Osterrezept fürs Küchenatelier.
bis gleich
Michaela
Das ist toll Susanne! Das kannte ich nicht. Ich überlege gerade, ob das irgendwie auf Papier auch machbar ist-aber ich fürchte nicht… Auf jeden Fall sieht das super aus und ich danke dir herzlich für den tollen Tipp!!!
Liebe Grüße Andrea
Liebe Andrea, Uta Bormann hatte das auf instagram nach meinem Post dort mit Papier getestet, schau mal hier: https://www.instagram.com/p/CM38ItgsG9p/?utm_source=ig_web_copy_link (kannst du auch ohne eigenen Account anschauen, meine ich). Ich könnte mir vorstellen, dass es einiges an Versuchen erfordert, aber vielleicht ist für Papier ja auch ein Krakeliermedium möglich. Lieben Gruß und lieben Dank für deine Worte. Susanne
Liebe Susanne,
Danke für das Mehlrezept, super diese feinen Linien … eine Frage habe ich noch. Normalerweise muss man Stofffarbe ja zum Fixieren bügeln, das hast Du in diesem Fall scheinbar nicht gemacht. Hast Du das Gefühl die Farbe ist nach dem Auswaschen deutlich blasser, hast du diese Stoffstücke auch schon einmal gebügelt vor dem Auswaschen?
Liebe Grüße von Ulla
Hallo Ulla, ich habe die Farben nicht vor dem Abwaschen gebügelt – das schien mir zusammen mit der Mehlpaste schwer möglich und auch nicht wirklich notwendig. Wenn die Farbe schon gut eingerieben und angetrocknet ist, hat das nicht mehr so viel Auswirkung auf das Ergebnis, finde ich. Nach dem Trocknen und vor dem nächsten Weiterbearbeiten ist dann das Bügeln hilfreich.
Ich hoffe, das hilft. Lieben Gruß. Susanne
ja, das hilft, hab ganz lieben Dank für die Info, ich werde das Mehlrezept demnächst mal ausprobieren.
Hallo Susanne, habe auch schon mal einen Mehlversuch gemacht, leider ist es nicht so gelungen. Deine Beschreibung ist sehr gut, so dass ich es nochmal versuchen werde, denn die Strukturen sind sehr schön.
LG Sigrid