Mein Sabbatjahr: Rückblick und Ausblick

Ihr Lieben, 2018 ist rum. Da gibt es nix zu beschönigen, zu leugnen, zu verheimlichen. Vorbei ist vorbei, und 2019 ist an den Start gegangen. Für mich bedeutet das: Es ist Zeit, auf zwei Hauptthemen dieses vergangenen Sabbatjahres zu blicken und eine Vorschau zu wagen.

Genau so! Genau meins! Genau ich!

Rückblick No 1: Das Kreative
Ganz klar: 2018 war mein Jahr der kreativen Weiterentwicklung, Neuentdeckung und Vertiefung. Ich staune selbst, wie viel ich gewerkelt, getan und gemacht habe. Für mich haben sich ganz klar kreative Wege aufgetan, die ich künstlerisch weiter gehen möchte. Collagetechniken, die Verbindung von Stoff, Papier und Garn, das Nähmalen, die Integration von Text… Eine für mich ganz und gar fühlbar positive und dank eurer Vielzahl an Rückmeldungen (DANKE!) auch sehr sichtbare Entwicklung. Diverse Workshops haben das Ihre dazu beigetragen – und vor allem die Zeit, sich gedanklich mit dem Kreativen beschäftigen und die Gedankenströme in Arbeiten münden lassen zu können. Ich fühle mich sehr bestärkt in dem, was ich tue und merke: Genau so! Genau meins! Genau ich! Das beste Glücksgefühl ever und doch kein Gefühl, dass ich angekommen bin. Vielmehr geht es jetzt darum, hier anzusetzen und zu wachsen (siehe auch Thema Ausblick).

Rückblick No. 2: Die Reisen
Gewiss war dies kein reines Reisejahr oder ein Jahr mit einer drei- oder viermonatigen Tour um den Erdball (das hebe ich mir für das nächste Sabbatjahr auf, genannt Rentenbeginn…brüll). Und doch war ich an den ein oder anderen Orten dieses Jahr: eine Woche Berlin, eine Woche Niederlande, eine Woche Mallorca, drei Wochen England, eine Woche Frankreich, eine Woche Allgäu, drei Wochen Spanien, einige Tage Speyer, Köln, München… Ach, das läppert sich…. Ich war mit meiner Familie unterwegs, ich war allein unterwegs, ich war seit Jahren mal wieder mit meinen Eltern unterwegs. Kostbare Zeitgeschenke, die ich in dieser Summe mit 30 Otto-Normal-Urlaubstagen nicht hätte haben können. Vielen lieben Dank, du Auszeitjahr!

Kostbare Zeitgeschenke….

Passenderweise hatte ich mir die Begriffe “grow and explore” als meine zwei Wörter für 2018 ausgesucht gehabt. Das Wachsen und Entdecken/Erkunden ist mir auf vielfältige Art und Weise gelungen. Meine Auszeit habe ich in meinem Tageskalender und in digitalen Notizen festgehalten. Vor allem innerlich halte ich sie als absolut bereichernde Zeit fest. Was mir wirklich fehlen wird, ist die zeitliche Flexibilität. Damit meine ich gar nicht mal, dass ich nicht mehr tagsüber zum Schaffen und Werkeln kommen werde. Nein. Fehlen wird mir vor allem, dass ich ohne Urlaubstage abzählen zu müssen an einem Montag zu einem Bloggertreffen nach Mannheim gehen kann, auf der Rückfahrt von meinen Eltern zwei Tage gemeinsames Werkeln mit einer lieben kreativen Person einplanen kann oder einen Workshop buchen kann, der nicht nur ein Wochenende lang stattfindet. All dieses “Können” werde ich sehr vermissen.

Was mir wirklich fehlen wird, ist die zeitliche Flexibilität.

Ausblick No. 1: Der Job
Nach unserer Andalusien-Tour und damit ab Mitte Oktober hat die Suche nach einem neuen Job begonnen, und in gewisser Weise war seit diesem Zeitpunkt die Leichtigkeit meiner Auszeit vorbei. Natürlich hatte ich noch sämtliche Freiheiten, die zeitliche Flexibilität und war auch sehr produktiv. Doch der Kopf war bereits wieder okkupiert mit anderen Themen. Unglaublich, wie sich dieses Gefühl der Leichtigkeit mit dem Absenden der ersten Bewerbung gedreht hat! Noch stecke ich in der Bewerbungsphase und führe Gespräche. Bis zum Jobbeginn bei einem möglichen Unternehmen XY in einer möglichen Stadt XY wird es also noch ein wenig dauern. Eine berufliche Weiterbildung zur Gestalterin von Veränderungsprozessen in Unternehmen beginne ich jedoch ab nächster Woche. Dieses Training wird mich bis zum Spätsommer etwa ein Mal im Monat nach Berlin führen, worauf ich mich sehr freue.

Ausblick No. 2: Das Lernen
Neben der Weiterbildung und einem hoffentlich baldigen neuen Job wird das kreative Lernen und Wachsen weitergehen. Wie oben bereits genannt, habe ich meinen vorläufigen Weg gefunden, bin aber nicht angekommen. (Wann ist jemand kreativ überhaupt jemals angekommen…?) Jedenfalls werde ich mich 2019 vor allem in Bestehendes vertiefen. Es gehr mit also nicht darum, “breit” zu arbeiten, sondern “konzentriert und tief.” Passend dazu werde ich lesen, arbeiten, auf Workshops gehen, lernen, investieren. Die Nadelbriefe (what else…) mit ihren Themen werden mich zeitlich binden und mir zugleich ermöglichen, den ein oder anderen kreativen Weg zu festigen (übrigens: meinen ersten Nadelbrief zum Thema “Schnee” zeige ich Samstag oder Sonntag; die Verlinkungsmöglichkeit ist bereits geöffnet). Diese Tiefe und meine Zeitbindung können im Umkehrschluss bedeuten, dass Reduktion bei anderen Projektteilnahmen angesagt ist – oder ich münze sie für meine Arbeitsweisen entsprechend um…mal schauen (nichts muss, alles darf, wie ich immer so schön sage).

2019: grow and reduce.

Kurzum: Auch 2019 wird absolut spannend werden. Ich bin selten so klar in ein Jahr gestartet, wie in dieses – auch wenn so etwas ganz und gar nicht unwesentliches wie die nächste berufliche Herausforderung noch gar nicht klar ist. Wie kaum zu einem Zeitpunkt zuvor weiß ich, was ich will und worauf ich mich konzentrieren mag. Das ist ein wirklich gutes Gefühl. Meine zwei Wörter für 2019 lauten “grow and reduce”. Das mag konträr klingen, doch passt es für mich für dieses Jahr absolut zusammen und gewinnt je nach Anwendungsbereich unterschiedlich an Bedeutung.

Ihr seht: Ich bin im Reinen. Mit meiner Auszeit, meinem Jahr, meinem kreativen Schaffen, meiner beruflichen Rückführung, meinem Weg. Und ich bin dankbar für dieses Im-Reinen-Sein. So so dankbar.

Danke, dass ihr mich dieses Jahr begleitet habt und mir so feine Rückmeldungen zu meinen Arbeiten gegeben habt. Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit euch – virtuell und digital, real und nah, und vor allem immer menschlich und sorgsam. Danke!

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frau nahtlust

22 Kommentare

  1. Liebe Susanne, das ist ein toller Rück- und Ausblick, den Du uns da schenkst. Ich habe Dich in diesem Jahr nicht sehr konsequent begleitet, nur hin und wieder reingelinst, freue ich mich aber sehr darüber, dass Dein Sabbatjahr so produktiv und reich beschenkt endet. Auf ein tolles, inspirierendes 2019, und jetzt muss ich gleich schauen, was da mit den Nadelbriefen los ist. lg, Gabi

  2. Wie schön, dass du uns auf deiner Reise mitnimmst und noch viel schöner, dass du bald häufiger in Berlin sein wirst. Ich wünsche Dir, dass 2019 genauso zu DEINEM Jahr wird wie 2018 – nur eben ganz anders. Viele liebe Grüße maika

  3. Bitte sei mir nicht böse, liebe Susanne, wenn ich ausgerechnet zu dem Thema “Arbeit” eine Frage habe. Gestalterin von Veränderungsprozessen – das hört sich sehr spannend an. Hat das was mit “Mindfulness” oder eher etwas mit “Agile” zu tun? Oder gar beides zusammen? Deine kreative Entwicklung konnte ich im letzten Jahr staunend miterleben und auch bei Deinen Reisen war ich virtuell dabei. Ein wunderbares gemeinsames Blogger-Jahr liegt hinter uns. Und nun hoffe ich auf ein weiteres gemeinsames Jahr – mit neuen kreativen Herausforderungen und lebensnahen Teilhaben. Drück’ Dich liebe, Nicole

    • Ich beantworte gerne Fragen zur Arbeit, liebe Nicole – sofern ich kann 🙂 Die Weiterbildung hat mehr mit Agile zu tun und wird in erster Linie Richtung Veränderungsprozessbegleitung gehen wie Zukäufe, Verkäufe, Struktur- und Strategieänderungen. Es ist eine Art Mischung aus einem Mediator und Moderator. So sehe ich das derzeit – aber mehr kann ich dir dann im Laufe der Weiterbildung sagen 🙂 Danke für die lieben Wünsche. Drücker zurück! Susanne

      • Weißt Du, warum ich gefragt habe, Susanne? Mein GG ist “Scrum Master” und “SAFe Program Consultant” bei Honeywell 😉 Guck’ doch mal bei “LinkdIn”. Er hat bestimmt auch noch einige Kontakte für Dich. Ich sag ihm Bescheid. Bussi, Nicole

  4. Auf diesen abschließenden Bericht habe neugierig gewartet, denn ich habe ja auch zwei Mal ein Sabbatical eingelegt, allerdings unter ganz anderen Prämissen ( und das letzte ist dann in einem Wiedereinstieg in den Beruf gemündet, der mein berufliches Finale nach einem Debakel sondergleichen eingeläutet hat ). Es freut mich, dass du eine solch schöne Bilanz ziehen kannst, die mir auch deutlich macht, wie wichtig das Ausbrechen aus beruflicher Routine ist, um zur Entfaltung anderer produktiver Kräfte kommen zu können. Mögen dich die frei gesetzten Energien bei den weiteren Aktivitäten begleiten!
    LG
    Astrid

  5. Ich war schon sehr gespannt, was Du über Dein Sabbatjahr zu berichten hast und ich kann nur sagen, es klingt sehr gut und überzeugend und ich freue mich so für Dich, dass Du mit Dir im “Reinen” bist. Das ist ja schließlich die Hauptsache, dass es einem dabei gut geht. Ich wünsch Dir für Deine Weiterbildung das Beste und freue mich schon jetzt auf ein Wiederlesen und unser jährliches Wiedersehen.
    LG Mirella

  6. Toll, dass es so eine gute Erfahrung für dich war und du im besten Sinne wachsen konntest. Das hat man hier verfolgen können. Dein Motto fürs Jahr könnte auch meins sein . Liebe Grüße Ghislana

  7. ich habe dein sabbatjahr voller interesse, freude und staunen verfolgt und bin wirklich begeistert über deine entwicklung. ich bin sicher, auch im neuen jahr wirst du vielfältige kreative beiträge hier vorstellen und ich hoffe, mich an einigen beteiligen zu können. ich freu mich sehr darauf!
    viel erfolg bei deiner fortbildung und bei der jobsuche!
    mano

  8. Das klingt Alles spannend, ein gute Ausblick auf Dein neues Jahr. Kreativität auch beruflich auszuleben ist gar nicht so einfach, aber ich glaube, die Fortbildung ist da sicher etwas für Dich. Auf dem Blog wird es dann vielleicht nicht mehr ganz so viele Beiträge geben, wie in Deinem Sabatjahr, aber qualitativ sind die bestimmt immer noch toll. Ich bin gespannt.
    Alles Gute Dir!
    Liebe Grüsse
    Nina

  9. Liebe Susanne, ich ziehe vor dir den Hut. Zu wissen, was man will, und diesen Weg auch zu gehen bzw. sich zu erkämpfen, dass ist etwas, was mir in dieser Konsequenz so ziemlich total fehlt.
    Ich bin schon wieder auf dem Sprung, muss packen und für ein paar Tage den Ort wechseln, aber ich lese mir deinen Bericht noch einmal durch …. mit mehr Zeit.

    Ich drücke dir einstweilen die Daumen für viel Erfolg.
    ela

    PS: ich habe deinen WS in Mannheim entdeckt und weiß in Kürze besser, ob ich kommen kann 😉

  10. Liebe Susanne,
    das ist ein wunderbarer Bericht über Dein vergangenes Jahr! Und die Ergebnisse des vergangenen Jahres werden eine hervorragende Basis für dieses neue Jahr sein, sowohl für Deine weitere künstlerische als auch für Deine weitere berufliche Entwicklung. Ich halte Dir die Daumen, dass alles so kommt, wie Du es Dir wünschst!
    Herzliche Grüße schickt Sabine

  11. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – alles klingt sehr positiv, wie schön.
    Ich wünsche dir, dass sich alle deine Erwartungen erfüllen und schicke herzliche Grüße
    Christine

  12. Liebe Susanne,
    hach war das gerade schön deinen Post zu lesen und auch mitzufühlen! Lange lese ich noch nicht bei dir, aber deine Technik, die ausgefallenen Kombinationen, diese Versuche, die du immer wieder wagst – das begeistert mich sehr! Ich bewundere dich für deinen Mut – ein Sabbatical, neue Wege gehen, nach sich selbst schauen! Toll. Und ich liebe deine Nadelbriefe, die alle so individuell und einzigartig sind! Wie schön, dass du das NAdelbrief-JAhr ins Leben gerufen hast!
    GLG und viel Erfolg auch in beruflicher Hinsicht!
    Christiane

  13. Das hört sich ja gut an, ein positiver Rückblick und ein hoffnungsfroher Ausblick. Ich drücke Dir die Daumen, dass alles gut gelingt. Ein paar unerwartete positive Überraschungen und Wendungen wären doch gewiss auch noch lustig und gäben die Würze.
    Ich drücke dir die Daumen!
    Liebe Grüße
    Andrea

  14. Dieses Jahr wird wohl noch lange als herausragend und anders in Erinnerung bleiben, es ist toll wie du das tatsächlich genutzt hast.
    Die Kurse, die Begegnungen mit Gleichgesinnten und der Weg in eine ganz eigene kreative Sprache, das ist wie ein Studium in gestraffter Form.
    Ich wünsch dir dass deine Weiterbildung in Berlin genauso effektiv und spannend wird!

  15. Dieser Rück- und Ausblick ist einfach gut – und ich bin Dir sehr dankbar, dass Du uns alle an diesem Jahr hast teilhaben lassen. Und ich freue mich, dass wir uns in diesem Jahr immer mal wieder getroffen haben!
    Liebe Grüße
    Ines

  16. Allein nun zu wissen, was du willst, ist ein Riesengewinn! Da kann ich dich nur beglückwünschen, liebe Susanne, und ich bewundere es, wie sinnreich und konsequent du dieses Jahr für dich nutzen konntest! Es ist immer spannend zu verfolgen, was sich bei dir tut! Ganz herzliche Grüße – Ulrike

  17. Liebe Susanne, ich freu mich für dich, dass du auf ein so spannendes und lehrreiches Jahr zurückblicken kannst. Es scheint ja genau das richtige für dich gewesen zu sein und ich bin gespannt, wie deine Reise weiter geht. Dieses Wort, das “Ankommen” bringt mich gerade zum Nachdenken. Ich frag mich, ob man jemals wirklich ankommen kann? Und das meine ich gar nicht negativ. Für mich ist das Leben oder auch der Blog etwas, das immer weiter geht, sich immer weiter entwickelt, wächst und sich verändert. Vielleicht kann man ja ankommen und ich frag mich, wie fühlt sich das wohl an? Jedenfalls wünsch ich dir viel Erfolg bei deiner Jobsuche! Und ich werd nächstens wieder öfter reinschauen, gerade das Nähmalen ist ein Thema, das mich interessiert und da bin ich gespannt, was du darüber schreibst. Liebe Grüsse, Nadia

  18. Liebe Susanne, ich war schon sehr gespannt auf deinen Bericht. Ich freue mich sehr für dich, dass das Jahr so positiv war udn du es für dich nutzen konntest. Auch für deinen weiteren Weg wünsche ich dir viel Erfolg. Auf dass er dich dahin führt, wo du dich wohl fühlst.
    Liebe Grüße, Sandra

  19. Liebe Susanne,
    ist es nicht erstaunlich, wie wir uns selber das Leben schwer machen, indem wir uns Dinge aufbürden? Mit Abschicken Deiner ersten Unterlagen geht der Druck wieder los. Dabei sind wir doch selber Schmiede unseres Glücks und Gefühls. Ich selber schaffe es auch nicht, mich von Dingen so ganz frei zu machen. Das ist es, was ich mit dem Gedanken an einen langen Urlaub verbinde. Das Gefühl von frei sein.
    Auf das 2019 Dich nciht gefangen hält.

    LG Mareike

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