Ein Buch, eine Augenweide, ein Genuss

Buchrezension* / Es gibt sie: diese Bücher, bei denen mir das Herz aufgeht und ich voller Bewunderung und Staunen Seite für Seite umblättere. De Fil en Aiguille ist ein Buch von Charlotte Vannier, das derzeit nur auf Französisch vorliegt. Ich kann euch jedoch versichern, dass dieses Buch auch für Nicht-Französischsprechende ein absoluter Genuss ist. Charlotte Vannier stellt 82 Stickkünstler aus der ganzen Welt mit ihren Arbeiten vor und beweist, welch hohe Kunst Hand- und Maschinensticken ist, wie sich Garn mit Stoff und Papier oder weiterer Materialien wie Holz, Stahl oder sogar Bananen verbinden kann und wie vielfältig und grenzüberschreitend diese Kunst in der Moderne ist.

Ihr seht, ich bin völlig begeistert von diesem Buch und kann es euch für eure eigenen Bewunderung und Inspiration absolut empfehlen.

Die Autorin stellt jeden Künstler mit Alter, Geburts- und derzeitigem Wohnort sowie Internetadresse vor und erläutert in ein paar Absätzen, wie der Künstler oder die Künstlerin zur Stickkunst gefunden hat und was den Künstler thematisch beschäftigt.

Wer die kleinen Porträts aufgrund fehlender Französischkenntnisse nicht lesen kann, hat über die angegebenen Webadressen die Möglichkeit, mehr über die Künstler und ihre Arbeiten zu erfahren – die Internetseiten sind häufig auf Englisch verfügbar.

Was mich an diesem Buch sehr begeistert hat, ist zu sehen, wie vielfältig, wie groß und wie klein, wie farbig, wie monochrom, wie “gezeichnet” und wie “abstrakt” Stickkunst sein kann. Natürlich habe ich so einige Stick- und Textilkünstler im Blick oder folge ihnen auf einen der sozialen Kanälen, doch so ein Buch (das Werk umfasst großartige 368 Seiten im nahezu A4-Format) vor sich zu haben und darin zu blättern, ist einfach grandios!

Wer für sich oder einer stickbegeisterten Person nach einem Geschenk für Geburtstag oder Weihnachten sucht, liegt hiermit genau richtig. Darauf zu warten, dass dieses Buch vielleicht oder auch nicht eines Tages auf Deutsch veröffentlicht wird, wäre wirklich schade. Es ist ein Werk, bei dem die Arbeiten für sich sprechen. Und diese Kunstform transportieren Charlotte Vannier und der Pyramid-Verlag ganz hervorragend. Kaufempfehlung hoch zehn und ja: Dafür mache ich sehr gerne Werbung!

Notiz am Rande: Der Titel des Werkes ist übrigens grandios gewählt. De Fil en Aiguille wortwörtlich übersetzt würde Vom Faden zur Nadel bedeuten, doch de fil en aiguille ist auch eine Redewendung und bedeutet “mit der Zeit/allmählich”. Die französische Sprache hat demnach verstanden, dass Stickkunst sowohl Zeit benötigt als auch die Zeit überdauert. Ahhhh! Solche Wortspiele liebe ich ja!

*Das Buch De Fil en Aiguille von Charlotte Vannier wurde mir vom Pyramid-Verlag freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt – vielen Dank dafür. Hinweis 1: Alle in diesem Blogbeitrag abgebildeten Fotos stammen aus dem Buch. Hinweis 2: Meine Meinung dazu ist, was der Name verspricht: meine Meinung.

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frau nahtlust

5 Kommentare

  1. Das verspricht ein tolles Buch zu sein, die Fotos begeistern wirklich sehr! Das könnte, nein kommt auf die Wunschliste . Aber auch erstaunlich wie doch die Blogger wahrgenommen werden, oder? schön, dass wir mal reinsehen dürfen.Viele Grüße, Karen

  2. Oh ja, das sieht sehr vielversprechend aus! Ich habe mir neulich auch ein Stickbuch gekauft- von einer schwedischen Künstlerin- eher folkloristisch zwar, und bestimmt werde ich das niemals auch nur ansatzweise nacharbeiten können und wollen, aber herrlich! Sticken hat was- das steht mal fest!
    Magst du mir verraten, wie der/die Künstlerin heißt, die das Werk auf dem vorletzten Foto gemacht hat? 🙂

    Viele Grüße aus Kopenhagen!
    Kristina

    • Ja, zum Nacharbeiten will man solche Stickbücher auch gar nicht, nicht wahr? Es sind mir auch mehr die Möglichkeiten und das Staunen, dem ich mich gerne “aussetze” 🙂 Vielleicht sollten wir einmal eine Art Bibliothekstreffen machen und jeder bringt seine Lieblingsinspirationsbücher mit…. Die Künstlerin heißt Kaphéine: https://kapheine.jimdo.com/ Lieben Gruß. Susanne

  3. Je ne parle pas français – leider. Auch wenn ich es einmal in der Schule hatte, zu wenig ist hängen geblieben. Obwohl ich den ersten Satz perfekt beherrsche.. lach!! Das Buch scheint wirklich wunderbar zu sein, Susanne. Perfekt für Dich, will ich meinen. Hab’ ein schönes Wochenende. Herzlichst, Nicole

  4. Das Buch macht wirklich einen grandiosen Eindruck! Ich bin TOTAL beeindruckt und obgleich ich meine Materie reduziere und mir eigentlich keine Bildbände mehr anschaffen will, wiege ich es doch in meinem Herzen, hier eine Ausnahme zu machen. Der ein und die andere Künstlerin sind mir bekannt – neue zu entdecken ist immer schön! Merci beaucoup für die Rezension, Susanne!

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