Stoffspielerei: Handweben

Für den Oktober hatte Christiane das schöne Thema “Handweben” für die Stoffspielereien vorgeschlagen, und so freue ich mich, dass wir heute mit kleineren, größeren, einfacheren, komplizierteren Beiträgen bei ihr zu Gast sein dürfen. Danke, Christiane! Ich bin schon sehr neugierig auf die anderen Werke.

Handweben ist bislang nicht auf meinem Radar gewesen. Klar, als Kind habe ich die klassischen kleinen Teppiche gewoben, und auch Visible Mending aus der “Neuzeit” im Bereich Handweben ist mir ein Begriff. Doch fürs Handweben hat sich für mich nie ein Anlass geboten, und von mir aus bin ich es nicht angegangen. Insofern ist gut, dass es die Stoffspielereien gibt!

Ich habe mich an kleinen Stückchen versucht, die wohl klassisch unters Stopfen/Darning fallen. Zu stopfen hatte ich nichts, aber die Technik fand ich toll, also ausprobiert.

Es werden mit einer oder mehreren Farben Garnlinien gezogen und mit einer oder mehreren Farben durch diese Fäden gewoben. Gerade der Mix der Farben finde ich reizvoll und bin deshalb sehr verliebt in die kleinen runden und rechteckigen Stückchen. Die runden Formen fand ich herausfordernder, und es hat ein Weilchen gebraucht, bis ich kapiert habe, ab wann ich die Reihen fest nach unten drücken kann.

Es hat Spaß gemacht, auch wenn ich für diese vier Miniteilchen bestimmt drei Stunden gebraucht habe. Da war ich doch überrascht, wie langsam ich arbeite. Liegt vermutlich an der Übung, aber da war ich echt schneckentempomäßig unterwegs. Für so ein bisschen Stopfen!

Aber: Die Wirkung ist super und auch auf nicht-kaputtem Stoff toll, denn so hebt sich das Garn noch besser nach oben als mini 3D-Effekt ab. Nachdem ich wusste, dass ich nur kleine Stücke weben würde, war schnell klar, dass sie zu einem Nadelbriefchen (what else…?!) werden würden. Ein wenig Nähmalerei für die Blumenformen, dazu ein normaler Stoff und Filz innen, damit das Nadelbriefchen regulär Verwendung finden könnte und nicht nur “Kunscht” bleibt. Fertig.

Ich muss sagen: So kleine Handwebearbeiten als einzeln eingesetzter Hingucker hat definitiv was. Eine tolle Textur und ein schöner Effekt – muss ich mir merken. Mehr an tollen Handwebe-Beispielen heute also bei Christiane von Schnitt für Schnitt.

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Bist du nächstes Mal auch dabei?

Die nächsten Termine
24.11.2019: “Nähen auf Papier” bei Nähzimmerplaudereien
Winterpause

frau nahtlust

18 Kommentare

  1. Liebe Susanne,
    da hast Du ja wider ein zauberhaftes Nadelbriefchen erstellt. Die feine gewebte Stickerei ist Dir super gut gelungen
    und die Verbindung mit Maschinenstickerei klasse.
    Liebe Grüße
    Monika

  2. Ha ich bin auch gerade noch am Nadelweben und aus meiner Weberei soll auch ein Nadelbrief werden, wenn ich dann fertig bin.
    Ich habe mir damit schön senkrechte und gerade hinbekomme mir Aida als Grundmaterial gewählt und das ist natürlich fürs Stickgarn einen Tick zu gross, sodass ich keine geschlossene Fläche habe.
    Eine Frage habe ich noch, ich habe immer am Ende zuviel Spannung, sodass der Stoff an der Rückseite ein bisschen “labert”, ist dir das auch passiert oder habe ich alleine einfach zu viel Zug auf das ganze gegeben.

    LG Sabine

    • Liebe Sabine, das ist mir jetzt tatsächlich bei den kleinen Beispielen nicht passiert. Ich hatte den Stoff im Rahmen, aber auch kein weiteres STickvlies drunter gelegt. Ich muss beim nächsten Mal darauf achten, ob da noch was labbert, aber dieses Mal ging es gut. LG. Susanne

  3. Toll, wie du das Thema umgesetzt hast und wieder geschickt in die Gestaltung eines Nadelbriefs integriert hast. Das macht den Reiz aus. Gefällt mir sehr gut.
    Liebe Grüße Ute

  4. Ich mag deine “Kunscht” sehr – und die abstrakten Blümchen sind so farbenfroh und haben wirklich nichts von Stopfen!
    Liebe Grüße
    Ines

  5. Ich finde es klasse, dass Du die Themen der Stoffspielereien immer so gekonnt in Deinen Nadelbriefen umsetzen kannst. Wunderschöne Idee die Blütenstempel mit farbigen Webflächen zu füllen.
    LG Mirella

  6. Sehr schön! Ich hatte gar nicht an diese kleine Webvariante gedacht, als ich mir zu dem Thema Gedanken machte. In Deiner Ausführung sind die Stopfblumen eine wunderschöne Stoffspielerei, die ich mir auf jeden Fall merken werde. Liebe Grüße!

  7. Das ist dir super gelungen und ich hatte gerade so ein Dejavu … meine Oma hat mir mal auf ein Cordkleidchen, das Löcher hatte von Motten solche “Flicken” gestopft. Als Nadelbriefchen sieht es sehr edel aus und mir gefällt neben den bunten Fäden vor allem auch der 3DEffekt. LG Ingrid

  8. Ach schön, wie du aus den kleinen bunten Web-Stickereien gleich ein kleines Kunstwerk gezaubert hast! Ich bin sehr beeindruckt! Eine gute Idee, um Flächen farbig zu füllen. Danke fürs Mitmachen, deine Kreativität ist immer eine tolle Bereicherung. Liebe Grüße Christiane

  9. Die gleiche Technik, aber so anders vom Ergebnis! Deine Nadelweberei gefällt mir sehr – der freie Umgang, der Mix an Farben… auf diese Art möchte ich es gleich auch mal probieren!
    Viele Grüße!

  10. dass gestopftes so schön sein kann, hätte ich nicht gedacht! ein ganz wunderbares nadelkissen hast du kreiert!
    liebe grüße
    mano

  11. Dein fröhliches Nadelbriefchen gefällt mir sehr gut und die Idee Weberei mit freier Stickerei zu kombinieren auch.
    Viele Grüße,
    Malou

  12. Die runden Teilchen sind entzückend, und das Nadelbriefchen ist wieder ein Kunstwerk der Sonderklasse!
    Ich kann mir auch bezogene Knöpfe in dieser Technik vorstellen, für ein ganz einfach geschnittenes und unifarbenes Kleidungsstück.
    Beim Zeitfaktor verschätzt man sich ja leicht, das geht mir auch so.
    Liebe Grüße
    Tyche

  13. Das ist sehr gelungen-
    gerade weil da so ein satter Kontrast zwischen den grafischen gewebten Elementen
    und dem suchenden feinen Linien außen herum mitspielt.
    So wird das toll eingebunden.

  14. Aaah, das gefällt mir mit den jeweils unterschiedlichen Farben in “Schuss” und “Kette” mega gut, und dann noch so hübsch genähmalt – das ist echt ein toller Effekt, der da entsteht. Das merk ich mir auch! lg, Gabi

  15. Wow toll. So sieht Stopfen 2020 aus.
    Ein nahe liegendes Beispiel für eine kleine Handweberei. Auch ich habe so etwas mit dünnerem Garn probiert, ist gar nicht so einfach im Raster zu bleiben.
    Deine Auswahl der Garne mit Farbkontrast und Verlauf zudem abweichend vom Untergrund gefällt mir sehr gut. Auch die Nadelmalerei drum herum passt sehr gut. Mit dieser Übung bist Du gewappnet falls ein Lieblingskleidungsstück mal ein Loch oder Fleck hat.
    LG Ute

Schreibe einen Kommentar zu Sabine PeterSilie&Co Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Zustimmung zur Datenspeicherung lt. DSGVO