Papierliebe am Montag: Fremde Handschriften adoptieren

Thema der Papierliebe am Montag im Oktober lautet ja “Die (eigene) Handschrift” – wobei die Klammer unweigerlich ausdrückt, dass auch fremde Handschriften erlaubt sind. Und das ist auch gut so. Denn gerade mit alten Briefen, Rechnungen oder Klassenarbeiten lassen sich längst vergangene Zeiten hervorragend mit der eigenen Handschrift oder dem Tagesgeschehen zu Neuem verweben.

Ich habe aus meiner Schatzkiste aka Sammelsuriumskiste einige Fundstücke fremder Handschriften gefunden. Das Problem war nur, dass ich diese Proben nicht eins zu eins übernehmen konnte. Denn Materialbasis meines angedachten Projekts waren Stoffstückchen, die in den vergangenen Wochen entstanden sind und die ich mit Papier kombinieren wollte. Und zwar mit sehr dünnem Papier. Hier streikt jedoch mein Drucker. Transparentpapier schafft er mit Ach und Krach, aber nicht so feines Papier, wie ich es haben wollte. Kurzum habe ich also die fremde Handschriften abgeschrieben und ergänzt. Denn: Es sind in meinem Schreiben neue Wörter hinzugekommen, die ich in der Vorlage nicht gefunden, aber benötigt und der Schreibart “entlehnt” habe.

So habe ich geübt und gespielt und mich ein ganz klein wenig wie eine Handschriftenfälscherin gefühlt.

Herausgekommen ist ein Stoffstreifenbuch “To Life”. Es ist in der Story noch nicht so rund, wie ich das gerne gehabt hätte, aber die vergangene Woche war leicht chaotisch, und da gab es dann einfach Grenzen des kreativ Machbaren.

Jedenfalls habe ich das hauchdünne Papier auf Stoff geklebt, so dass man teilweise nicht mehr erkennen kann, dass es überhaupt einmal Papier war. “To Life” wandelt sich von zweifelnden Sätzen zu affirmativen Aussagen und stellt damit eine kleine innere Reise dar. (So ist es zumindest angedacht; nur falls einer später mal auf die Idee kommen sollte zu fragen, was die Künstlerin damit um Himmels Willen bezwecken wollte.)

Ich mag die Unterschiedlichkeit der Schriften, die mir näher gekommen sind in ihren Eigenarten. Eine für mich gelungene Kombi. Nur farblich hätte ich noch gerne einen Kontrast gesetzt. Aber….die Zeit! Allerdings ist für Kontraste bald ganz viel Zeit und Raum, denn so wird das Thema der Papierliebe am Montag im November lauten – “Kontraste”. Noch ist ausreichend Zeit für Handschriften (zwei Montage noch!), aber dann darf es Kontrapunkte ohne Ende geben!

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frau nahtlust

7 Kommentare

  1. Oh das ist witzig… fremde Handschriften abschreiben 🙂 Toll! Mir gefällt die Farbgebung sehr. Und dennoch bin ich sehr gespannt auf deine Kontraste. Unglaublich, dass heute schon der 3. Montag im Oktober ist. Ich wünsche Dir einen guten Start in eine möglichst wenig chaotische Woche. Viele liebe Grüße maika

  2. Sehr poetische, Dein Stoffstreifenbuch. Die Streifen / Linien erinnern ich an meine alten Grundschulhefte – was ja auch zum Thema des Buches passt. Gefällt mir sehr gut!

  3. ich hab bei den streifen auch gleich an alte schulhefte gedacht. schön, wie du mit den fremden handschriften gespielt, sie dort integriert hast und sie dir zu eigen gemacht hast. ein sehr gelungenes werk!! zeitprobleme habe ich auch gerade, ich bin nämlich mitten in der vorbereitung meiner ausstellung und werde wohl bei der papierliebe bis mitte november pausieren müssen. leider – aber das 15fünfzehn-heft wird irgendwann noch fertig gestellt!
    liebe grüße
    mano

  4. Schriftspielereien machen wirklich total Spaß, weil in allem Geschriebenen ja auch immer eine Aussage steckt! Bei dir kann man es gut lesen, perfekt kopiert hast du…bei mir ist es etwas wilder geworden. Die Nähstreifen in deinem Stoffstück machen einen wunderbar linierten Hintergrund im Blau – gefällt mir, diese Arbeit!
    Heute komme ich etwas spät zum Blogrundgang, das Wetter zieht natürlich nach draußen, solang die Sonne scheint.
    Liebe Grüße Ulrike

  5. Das ist aber schön geworden, dein Büchlein! Ich mag das Blau! Ich finde nicht, dass es zu wenig Kontraste sind… ist super so!!!
    Montagsgrüße von Andrea

  6. Fremde Handschriften nachspüren.. ist das nicht einbissel wie die Unterschrift der Mutti für die schlechte Mathearbeit üben?! Kicher.. also nicht, dass ich da Erfahrung hätte.. gibbel! Dein Büchlein ist zauberhaft geworden, Susanne. Blau, blau, blau.. wie der Oktoberhimmel. Dir einen ganz lieben Gruß, Nicole

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