Schön und weniger schön.

Heute gibt es nichts zum Zeigen. Nur zum Erzählen. Von einer schönen und einer nicht so schönen Sache.

Lasst mich mit der nicht so schönen Sache beginnen: Ich habe unsere vom vergangenen Jahr verschobene Nadelbrief-Ausstellung auf der Nadelwelt in Karlsruhe nun endgültig abgesagt. Schweren Herzens und nicht leichtfertig.

Ihr erinnert euch? 2019 gab es das große nahtlust-Nadelbrief-Jahr mit mehr als 360 Beiträgen und wundervollen Werken. 2020 hatte ich für unsere Nadelbriefe die Ausstellung auf der Nadelwelt in Karlsruhe klargemacht. Alle Nadelbriefe waren per Post bei mir zum Kuratieren eingetroffen. Dann kam Corona; der Rest ist Geschichte. Zunächst hatte ich mit den Nadelwelt-Organisatoren vereinbart, die Ausstellung auf dieses Jahr zu verschieben. Ich behielt nach Rücksprache mit den Künstlerinnen alle Nadelbriefe bei mir. So weit, so gut.

Dieses Jahr sollte die Nadelwelt ursprünglich Ende April, Anfang Mai stattfinden. Jetzt ist sie bereits auf Anfang Juli verschoben. Offen gestanden kann ich mir derzeit keine Messe für so viele Menschen vorstellen. Bis Anfang Juli werden wir nicht durchgeimpft sein, und dabei ist das Durchschnittsalter auf der Nadelwelt ja nicht gerade 30. Wenn es noch dazu sehr heiß an den Tagen sein sollte, haben wir in den Hallen entweder ein dampfendes Vergnügen oder das Bollern einer Klimaanlage. Beide Szenarien werfen in meinen Augen und in Bezug auf Corona weitere Fragen auf. Kurzum: Ich habe nun abgesagt. Schweren Herzens.

Es wäre eine schöne Sache gewesen – unter normalen Umständen. Und vielleicht ist mal wieder etwas unter zurückgekehrten normaleren Umständen möglich. Dieses Jahr sehe ich das nicht. Und so sind die Nadelbriefe wieder per Post zu ihren Macherinnen zurückgewandert oder auf dem Weg…Für das Vertrauen, die Geduld und auch das Verständnis möchte ich mich bei allen Mitwirkenden sehr herzlich bedanken! Und bei allen Mitfiebernden für eure guten Gedanken! Es wird anderes geben. Andere Chancen, andere Möglichkeiten, da bin ich mir sicher.

Lasst mich nun mit dem Schönen weitermachen und enden…Wie ihr wisst, habe ich anlässlich des Jahres der Miniaturen ein kleines Tutorial veröffentlicht zu meiner #poetryreduced. Ich habe über Instagram, Mail und hier im Blog schon viele feine Rückmeldungen von euch bekommen, ganz viele Textschnipsel und reduzierte Poesie lesen dürfen und freue mich sehr, dass ich ein paar hilfreiche Tipps geben konnte.

Neulich hat mich nun eine Lehramtsstudentin über Instagram angepinnt, die meine Methode der #poetryreduced gerne bei ihren Schülern in einer Lehrstunde ausprobieren wollte. Das hat mich total gefreut! Ich habe noch ein paar Fragen per Mail und über Instagram beantwortet und ein paar Tage später gehört, dass es wohl sehr gut mit den Schülern der 6. Klasse lief. Mega! Ab jetzt gibt es kein Halten mehr für die #poetryreduced! Der Name #poetryreduced wird in Literaturbüchern eingehen, die Methode bei Kreativen Schreibkursen und in Schulstunden gelehrt… (lach)! Aber mal ganz ehrlich: Wie schön ist das denn bitte, oder?!! Für mehr Lyrik im Leben! Für definitiv mehr!

Ganz konkret gibt es hier mehr Lyrik und zwar am Mittwoch, wenn ich einen vierten Text zu “Schatten & Ringel” beim MittwochsMix poste.

Und damit ende ich diesen langen, textlastigen Beitrag. So seid ihr aber wenigstens wieder auf dem Stand der Dinge, was Freud und Leid betrifft….

frau nahtlust

8 Kommentare

  1. Liebe Susanne, ich kann das gut verstehen. Schade, dass es jetzt nichts wird mit der Messe. Aber dafür entstehen neue Ideen und Möglichkeiten. Das finde ich wunderbar und freue mich für dich und die Schüler. Hab eine schöne Woche. Viele liebe Grüße maika

  2. ich kann dich gut verstehen, dass du die ausstellung abgesagt hast. man kann nicht alles ewig hinauszögern. schade zwar, aber wie du gesagt hast: es wird neues geben!!
    deine “poetry reduced” solltest du dir schon mal vorsorglich patentieren (oder registrieren?) lassen, sonst wird es sicher bald ein anderer tun… es ist aber auch ein wirklich tolles konzept und auch ich hatte schon viel freude daran und werde es weiter haben!
    liebe grüße
    mano

  3. Liebe Susanne,
    ja, das mit der Nadelwelt ist wirklich sehr traurig – aber ich sehe das so wie Du und wer weiß, was für neue Möglichkeiten sich nun ergeben werden können (oder leicht auch nicht).
    #poetryreduced: Sehr genial das alles. Ist aber auch eine tolle Poetik-Methode und wer weiß, weckt bei der einen oder anderen SchülerIn auch eine ganz neue Lust am Lesen, an Büchern, der Druckkunst. Das ist schön!
    Herzliche Dir, Ev

  4. Eine neue Mischung von Themen und Techniken ist immer faszinierend. Es freut mich, dass bei Dir #poetryreduced gewachsen ist und Anerkennung findet.
    LG Ute

  5. Das ist ja eine gute Idee!!! Ich fand gleich, dass deine Methode super fürs kreative Schreiben ist, wenn man sich noch nicht so richtig selber traut… Gut gemacht!!!
    Liebe Grüße Andrea

  6. Ach ja, so ist das Leben! Schön, dass du beide Seiten siehst. Ich finde es schon seltsam, dass die Initative für die Absage von dir kommen muss, denn die Messe müsste doch auch langsam sehen, dass das nichts wird, oder?
    Und Glückwunsch zum Einzug in den Lehrplan! Deine Poesie-Technik ist auch wirklich super!
    Freue mich auf heute abend
    Michaela

  7. Liebe Susanne, ja mit den Veranstaltungen wird es dieses Jahr sicherlich auch schwierig werden und deine Entscheidung ist bestimmt richtig. Schade, aber es wird andere Gelegenheiten geben. Darauf freuen wir uns jetzt alle.
    Liebe Grüße
    Ute

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